29August
2018

Tag 19 - 29.08.18 - Auf über 3.000m im Haleakala National Park

Heute wollten wir eigentlich ganz früh los zum Haleakala National Park - eigentlich... Das mit dem Wecker um 6 Uhr hat irgendwie nicht geklappt, wir sind erst um 06:45h aufgewacht. Beim Packen für den mind. 20 Grad kälteren National Park - auch Temperaturen unter 0 Grad sind auf dem Gipfel bei 3.000m Höhe durchaus drin - hab ich dann meine schwarze Jacke nicht gefunden - alles x-Mal durchgesucht... Meine Laune sank in den Keller. Letzte Möglichkeit - Auto. Und tatsächlich - sie war hinter die Rückbank gerutscht, die wir hochgeklappt hatten, um mehr Platz im Kofferraum zu haben. Puh... (Gebrucht hab ich sie später übrigens nicht...) 

Mit ziemlich viel Verzögerung ging‘s dann endlich los Richtung Haleakala. Der Name bedeutet „Haus der Sonne“ - schaut man in der Morgendämmerung vom Kraterrand über den Haleakala, scheint die Sonne im Inneren des Vulkankegels aufzugehen. Nach einer Legende soll der Halbgott Maui auf den Gipfel des Haleakala geklettert sein und dort die Sonne eingefangen haben, um ihre Bewegung über dem Himmel Hawaiis zu verlangsamen und längere Sommertage zu erzwingen. 

Auf dem Weg zum National Park geht es zunächst Richtung Flughafen Kahului, dann auf dem HI-37, HI-377 und schließlich HI-378 zum Visitor Center auf 2.970m Höhe (der gesamte Haleakala Highway steigt auf nur 64 km von Meeresniveau auf 3.000m an). Der Eingang zum Park liegt auf über 2.100m Höhe, dort bezahlen wir die Nationalparkgebühr von 25 Dollar. Der Weg dorthin ist ziemlich kurvig und nebelig, dafür riechen zwischendurch Eukalyptus-Bäume umso leckerer. Am Leleiwi Lookout auf 2.700 m machen wir Stop - ganz schön frisch hier. Zunächst sehen wir durch die weiße Wolkendecke unter uns nichts. Dann haben wir ein bißchen Glück und wenigstens ein paar Bergspitzen schieben sich aus der Wattedecke.

Weiter geht‘s zum Haleakala Summit auf 10.023 feet / 3.055m. Ein Besucherparkplatz, ein kleiner Weg rum, viele Wolken und mal wieder Touris in Flip Flops.

Ein kleines bißchen weiter unten auf dem Parkplatz des Visitor Centers (Haus der Sonne) lassen wir unser Auto stehen und machen uns auf zum Wandern auf dem Sliding Sands Trail (Keonehe‘ehe‘e). Eine Stunde geht‘s runter in den Krater. Toll - der ganz große Kraterrand drumherum, innen kleinere Vulkankegel. Ein Farbspiel von grün, dunkel- und hellgrau an den äußeren Hängen, innen eher erdig braun und Rottöne. Wir kommen immer mal wieder am Silberschwert oder Ahinahina vorbei, einer der seltensten Pflanzen der Erde, die nur noch in den Vulkanregionen Mauis und Big Island in 2.000 - 3.000m Höhe wächst. 

 

Wir rasten am Kraterrand des Ka Luu obla Oo, immer noch auf 2.545m. Der Name des Vulkans heißt übersetzt Plunge of the digging stick: „Pele was keeper of the fire. She took her magic digging stick to Haleakala and created many cinder cones.“ Nach der Pause umrunden wir den Krater auf dem schmalen Grat - geht ganz schön steil runter ins Innere - bevor wir uns wieder auf den Aufstieg machen. Alles, was wir vorhin so munter runter getrabt sind, müssen wir jetzt wieder hoch - der Aufstieg zieht sich ganz gut. Aber irgendwann ist es geschafft - 515 Hm hatten wir auf insg. 9 km. 

Auf dem Rückweg runter nehmen wir noch den Kalahaku Overlook mit - von hier aus kann man super in den Haleakala Krater rein gucken (immerhin 3,5 x 9,5 km groß) mit den ganzen Vulkankegeln und wir sehen, wo wir vorhin noch auf dem Kraterrand des Vulkans lang gewandert sind. Der Haleakala geht übrigens unter Wasser noch weiter - knapp 6.000 m. Mit insg. 9.053 m ist er somit höher als der Mount Everest. 

Wieder zurück im Hotel entscheiden wir uns für etwas entspannte Beach-Zeit direkt an unserem Hotelstrand. Also rein ins Wasser - super Abkühlung - und dann noch schön am Stand sitzen. 

Das Abschiedsabendessen gibt es im “Honu“, direkt neben dem „Frida“ von gestern in Lahaina. Ich entscheide mich für den Catch of the Day - Mahi Mahi (Goldmakrele) auf Quinoa mit Bohnen - butterzart! Vorher teilen wir uns noch einen Ahi Poke - das muss einfach sein! Nachtisch passt heute definitiv nicht mehr...

Etwas komisch ist das schon - letzter richtiger Tag, letztes Abendessen. Die Zeit verging dann doch viel zu schnell...